+++ KISS Re 6/6 (Foto: Scio) Anlage Jorissen

ALT-DIESEL: Märklins V 36

#1 von Scio , 22.08.2016 00:41

Hallo -
wer meine Bauberichte verfolgte, weiß, dass ich u. a. für mein Reichsbahn-/Wehrmachtsfahrdiorama (alles noch im Bau - und das wird auch noch dauern ....!) auch zwei V 36 einsetzen will. Beide Modelle (von Märklin) sind im Bestand, und zwar eine grüne V 36 und eine schwarze V 36. Ab Hersteller Märklin sind diese legendären Dieselloks ohne Sound. Aber es gibt gute Nachrüstmöglichkeiten (dazu später mehr!).

Zum VORBILD:





Zum MODELL:

Ich stelle hier zunächst meine schwarze Lok kurz vor (noch nicht neu beschriftet):




Diese V 36 wurde im BW Plaza mit ESU-Decoder und Sound der AG Ruhr-Lippe nachgerüstet. Sehr überzeugend der Sound.

NACHTRAG vom 17.9.2016:
Zum Thema "Sound- und Betriebsprogramm für die V 36" siehe unten den Beitrag # 10 mit Vorstellung des aktuellen "Benning/Brinkmann-Sound- und Betriebsprogramms" für die V 36.






OFF TOPIC
Persönliche Anmerkung:

Ich bin die nächste Zeit wieder im "Outback" zum Bauen, brauche auch viel Zeit zum Ausbilden meiner Jagdhunde usw. - durch schlechte Netzverbindung bin ich weitgehend (aber zum Glück nicht immer) internetabstinent -
das Hobby Modellbahn macht auch deshalb - von kleinen Aktivitäten zwischendurch abgesehen - Pause!

>>> Später erst wieder Neues! So long ....






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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36

#2 von Scio , 22.08.2016 01:26

Zur Farbe der Vorbildloks und zur Farbe der Märklin-1-Modelle der V 36:

Was die Lackierungsfarbe des Gehäuses angeht, so ist belegt, dass bei der Reichsbahn (DRB) in Epoche II sowie bei der DB in Epoche III die schwarze Lackierung als "normale" Lackierung zu sehen war.
Nun hat Märklin sowohl schwarze als auch rote und grüne Farbvarianten aufgelegt. Was ist nun davon zu halten?
Nach meinen Recherchen gab es
a) weder bei der Reichsbahn (DRB) noch bei der DB jemals rote V 36. Die rote Lackierung sah man nur bei Privatbahnen bzw. Werksbahnen;
b) bei der Reichsbahn sollen angeblich in Marinedepots der Wehrmacht mehrere V 36 in grüner Lackierung eingesetzt worden sein - es existieren dazu keine Fotos, sondern nur Zeitzeugenaussagen;
c) als Wehrmachtsloks sollen überwiegend schwarze Exemplare sowie ab 1943 dunkelgraue (ähnlich RAL 9021) V 36 eingesetzt worden sein; es existieren Berichte, die V 36 im Kriegseinsatz vereinzelt als "tarnfarbig" beschreiben (in etwa so wie die sog. Panzerzüge).

Wie dem auch sei, die schwarzen V 36 sind für alle Epochen als gesichert einzuordnen.


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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36

#3 von W. Schönberger , 23.08.2016 20:50

besten Gruß,

Betr. Farbgebung der WR 360 ( V 36 )

- Ablieferungszustand:

Lokkasten, Dach, Rahmen, Blindwelle, Trittstufen etc. FLASCHENGRÜN 6007
Räder komplett, und Rahmen innen (Rißerkennung) Feuerrot 3000
Anschriften 9002

- Während des WK II:

Feldgrau/graugrün ~ 7009/6006, danach
"Tarnung" in NICHT exakt definierter Struktur und Farbgebung (7021, 7027, 7017)

Erst ab Anfang der 1950er Schwarz/rot = 9005/3002; somit in Epoche II nicht schwarz.

Empfehle Variante "flaschengrün".


von Spur-1er zu Spur-1ern, W. Schönberger

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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Lackierung

#4 von Scio , 27.08.2016 00:01

Hallo und vielen Dank an den Kollegen Schönberger für die korrigierenden Hinweise!

Es ist sicher so, dass Farbvorschriften als zentrale Leitlinien der DRB (= Ablieferungszustand) und die - offensichtlich teils davon abweichenden - (auch eigenwilligen!) Varianten der Wehrmacht zu unterscheiden sind.

Meine Infos beziehen sich teils auch auf einen von mir in Reichsbahnsachen gerne befragten und zitierten 96jährigen ehemaligen Reichsbahnlokführer. Nach seiner Auskunft waren - insbesondere nach 1943 - zahlreiche Farbvarianten (manchmal nur Einzelstücke) bei Loks und Wagen zu sehen.

Seinen Angaben zufolge gab es bei der späten DRB bzw. bei der Wehrmacht V 36 in grüner, in schwarzer Lackierung und auch vereinzelt in dunkelgrauer Lackierung (etwa RAL 7021) *); auch ein "V-36-Streifenhörnchen" ist ihm aufgefallen (mit "Streifenhörnchen" sind sandgelb-braun-schwarz gepinselte Fahrzeuge gemeint). Allgemein: Insbesondere die Tarnschemata beim Rollmaterial waren ziemlich unterschiedlich, denn oft richtete sich dies nach dem Vorrat an Farben.


V36032 (Typ WR 360 C14K) in grüner Lackierung; Foto Copyright: Ralf Lauer; GNU-Lizenz.

Der DRB-Lokführer berichtet auch, dass manche Dampfloks dunkelgrau oder schwarz lackiert waren, aber später der gesamte Fahrwerksbereich bei Einzelexemplaren nicht (wie im Ablieferungszustand) rot, sondern auch dunkelgrau lackiert worden war. Man versuchte im Wehrmachtsbereich, dadurch das "Bunte" zu unterdrücken. Nebenbei: So werde ich es übrigens bei meinen Dampfloks (ehemals preußische T9³/BR 91 und eine T3/BR 89), die ich für das WWII-Fahrdiorama einsetze, auch machen: Fahrwerk komplett dunkelgrau in RAL 7021.

Ich zeige das später noch.

NACHTRAG:
Siehe dazu "Lok-Thread T9³/BR 91 und T3":
MÄRKLIN-Museums-Loks: Loks T9³/BR 91 und eine T3 umlackiert und umbeschriftet!

*) Korrektur:
Ich hatte irrtümlich (= Tippi) "9021" statt "7021" geschrieben. Kollege Dr. Wolf machte mich freundlicherweise darauf aufmerksam!


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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Kurzzug mit "Elefant"!

#5 von Scio , 01.09.2016 21:35

Hallo -
die noch unfertig lackierte/noch nicht korrekt beschriftete V 36 im Einsatz mit einem "Elefanten-Transport":










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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Graue V 36!

#6 von Scio , 12.09.2016 10:21

Hallo -
zum Thema "Lackierungsvarianten der V 36" nachfolgend die Abbildung eines Modellbaukastens:



Wie bei zahlreichen Herstellern von Modellbausätzen üblich: Ein gemaltes Bild, aber vermutlich doch genau vorbildorientiert in der Farbgebung.
Optisch gefällt mir die graue Lok sehr gut.



LITERATUR:



Rezension:

Autor Stefan Lauscher hat in fast 20-jähriger Arbeit die Entwicklung der Kriegsdieselloks eingehend erforscht, Lieferungen und Einsätze rekonstruiert und die V20/V36-Loks in 22 Ländern der Erde aufgespürt. Ein Anhang beschäftigt sich eingehend mit den zahlreichen Industrieloktypen des Militärs – ein Katalog der Vorkriegs-Diesellokbauarten in Deutschland. Standardwerk zur deutschen Diesellok-Geschichte in gewohnter EK-Qualität.



Eine interessante gelb-grüne Farbvariante wurde seinerzeit in H0 von LIMA aufgelegt:



Könnte so in etwa einem der unterschiedlichen Tarnschemata der Wehrmacht in Epoche IIc entsprechen. Das LIMA-Modell ist als DR-Modell (= DDR-Reichsbahn) beschriftet.



Zur Frage, ob es rote Exemplare bei der DB gab:


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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Graue V 36!

#7 von W. Schönberger , 12.09.2016 19:23

Besten Gruß

Interessant, das Bild auf der Bausatz Schachtel. Bestätigt es doch auch die Anmerkung
zur Farbgebung im WK II in Beitrag # 3

M. a. W.: zuerst grün, dann grau, dann z.T. mit Tarnfarbgebung, dann schwarz.
Zu Rot siehe Hinweis

(Noch ein kleiner Hinweis zur roten V 36: die hier gezeigte "rote" V36 004 -ex V 36 222 der DB-
Ist auf dem Foto bereits im Bestand der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya Gmbh)


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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Graue V 36!

#8 von Scio , 13.09.2016 00:09

Hallo -
informative Ergänzung, Kollege Schönberger! Man könnte jetzt noch rätseln, ob die rote Maschine ursprünglich tatsächlich auch rot von der DB kam oder aber erst bei den Verkehrsbetrieben umlackiert worden ist.
Siehe auch diese interessante pdf-Datei:
http://www.museumseisenbahn.de/images/de...8_4_vgh_v36.pdf


Zur grauen Lackierung noch ein Fleischmann-Modell:




OFF-TOPIC!

Zwar keine V 36, aber ein interessantes Foto zum Thema "Wehrmachts-Diesel" - die WR 550 (formmäßig so ähnlich wie die V 36, aber 550 PS stark). Die Lok wurde als Zugmaschine zur Versorgung der Truppen des Afrika-Korps mit Nahrungsmitteln, Treibstoff, Munition und Ausrüstung im WWII verwendet. Aufgrund der gewaltigen Distanzen in Nordafrika war dies nur eine unzulängliche Notlösung - es wurden sogar extra Schienenstränge dafür verlegt.

Je eine Maschine wurde gebaut von:

> BMAG (mit 6-Zylinder-MWM-Motor RS38S) # 11118
> O&K (mit 6-Zylinder MAN-Motor W6V30/38) # 21304
> Deutz (mit 8-Zylinder-Deutz-Motor V8M536) # 27307






Werkfoto:


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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Vorbild mit Vielfachsteuerung?

#9 von Scio , 13.09.2016 13:14

Hallo -
nicht ganz klar ist, ob und in welchem Umfang die V 36 bzw. die WR 360 zur (echten) Doppeltraktion bereits in historischer Zeit eingesetzt werden konnte.

In Veröffentlichungen heißt es dazu lapidar:
"Die Serienloks sind mit einer Vielfachsteuerung für Doppeltraktion ausgerüstet."
Genaue Angaben fehlen aber.

Bekannt ist das "Doppelte Lottchen", das gemeinhin als "V-36-Doppeltraktion" bezeichnet wird. Allerdings wird der Begriff "Doppeltraktion" oft völlig fachfremd verwendet - nämlich auch für "normalen" Vorspann.

Eine (echte) "Mehrfachtraktion" (z. B. "Doppeltraktion" mit zwei Zugfahrzeugen) setzt die Installation der sog. Vielfachsteuerung voraus, damit ein Lokführer die Maschinen zentral steuern/bedienen kann.

Vorspann:
Bevor bei Loks eine Vielfachsteuerung installiert wurde, setzte man trotzdem oftmals mehrere Loks zusammengekuppelt als Zugloks ein. Da jedoch jede Lok mit Personal ausgerüstet sein musste, um zu funktionieren, wurde und wird dies nicht als Mehrfachtraktion bezeichnet, sondern als Vorspann. Die Verständigung erfolgte dabei üblicherweise mit Pfiffen.

Mir erscheint aber das "Doppelte Lottchen" als (echte) Doppeltraktion zweifelhaft, denn warum fuhren diese Loks Führerhaus an Führerhaus? Meine Vermutung ist, dass es sich nur um Vorspann handelte und die Verständigung zwischen den Triebfahrzeugführern "Rücken an Rücken" einfacher war. Bei "echter" Doppeltraktion mit Vielfachsteuerung bestünde gar keine Notwendigkeit, "Rücken an Rücken" zu fahren.

Vielleicht hat jemand detailliertere Infos zu diesem Thema.


Auf der Märklin-Packung steht "Doppeltraktion" - aber das muss nicht unbedingt korrekt sein.


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RE: ALT-DIESEL: Märklins V 36; hier: Zurüstung mit Sound- und Betriebsprogramm (AW Brinkmann).

#10 von Scio , 17.09.2016 10:41

Hallo -
ich hatte oben meine schwarze V 36 bereits mit einem Foto vorgestellt und erwähnt, dass dieses Modell im "AW Plaza" vor einigen Jahren soundmäßig usw. zugerüstet worden ist.
> Alles durchaus befriedigend.

Wie heißt es aber so schön: "Das Bessere ist der Feind des Guten!".

Nun ließ ich meine grüne V 36 mit dem neuen Sound- und Betriebsprogramm (Benning/Brinkmann) im "AW Brinkmann" zurüsten.

Mein heutiges Testergebnis:

Gigantisch gut,

> 22 Funktionen, dabei erstklassiger Echt-Sound einschl. des von mir geschätzten "Bremsenquietschens" -
und bei W. Brinkmann ein freundlicher Service, ausgewiesene Fachkunde und seriöse Verlässlichkeit.

Nur zu empfehlen!

Nebenbei:
> Zurüst-Kosten (Material, Honorar) einschl. Lok-Inspektion um 330 Euro.
> Rechnet man den Kaufpreis für das Lokmodell hinzu, so hat man für gut 800 Euro etwas Besonderes, technisch hochwertig/elektronisch auf aktuellem Stand - und "das Kind im Manne" ist voll und ganz zufrieden.






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