+++ KISS Re 6/6 (Foto: Scio) Anlage Jorissen

RE: Selbstbau = Kein Wertverlust!

#21 von nordhamburger , 31.07.2011 14:25

Hallo Spur 1-Fahrer oder Selbstbauer,

jetzt möchte ich mich hier aber doch einmal zu Wort melden, es sind von den vielen Vorrednern verschiedene Ansichten vorgestellt worden.
Modelleisenbahn als wertsteigernes Objekt anzuschaffen, erscheint mir doch verwegen.
Ich hatte in einem früheren Bericht schon einmal geschrieben, daß das nur schiefgehen kann, der Wertverlust ist immens.
Dies habe ich im Bereich Märklin Spur HO (alte Sachen aus den vierzigern bis in die sechziger Jahre) selbst erleben müssen .
Für den jetzt beginnenden Sammler alter Modelleisenbahn ist der Einstieg natürlich deutlich günstiger als noch vor fünf bis zehn Jahren.
Auch aus diesen Gründen meine ich, daß auch Spur 1- Loks und Wagen keine großartige Wertsteigerung erfahren werden, auch wenn der eine oder andere sich dies wünscht.

Ich halte es deshalb so, daß ich mir die Loks und Wagen nach langer und intensiver Überlegung anschaffe, hierzu gehört natürlich auch das Einverständnis der Finanzministerin .
Und einen weit verbreiteten Fahler werde ich auch nicht mehr machen, nämlich "alles haben wollen". Das läßt der vorhandene Platz nicht mehr zu.

Und zum Selbstbau noch folgendes:
Ich hatte im Sonderheft zwei 012 Express den Baubericht vom einständigen Lokschuppen von Patrick Dalemans gelesen.
Dieser ausführliche Bericht hat mich dazu bewogen, einen ähnlichen Lokschuppen nachzubauen, der sich dann auch auf einer Grundplatte an meine Eisenbahntische (keine Module oder Segmente) andocken läßt.



.

Der Lokschuppen wird durch zugekaufte Teile, wie Fenster, Tore und Dachplatten sicher teurer werden, als im vorgestellten Bericht, aber ich denke dies läßt sich allemal vertreten, zumal der Spaß beim Selbstbau nicht zu verachten ist.
Hallo Henning, bau doch Dein tolles Stellwerk weiter und berichte darüber.
Eventuell kannst Du ja mal ein paar Maße und Materialien beschreiben.

Soweit aus dem sommerlichen Hamburg.

Es grüßt
Peter
der
Nordhamburger

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Zukunft Spur 1

#22 von Scio , 31.07.2011 23:17

Hallo -
da sind jetzt ja schon einige interessante Beiträge zustandegekommen, prima .
Auch der Selbstbau-Aspekt hat gerade im Gebäudebereich was für sich wie Henning eindrucksvoll zeigt.

Bin andererseits mal gespannt auf das Bahnhofsmodell von KM1 - wann jemand mal diesen Bausatz vorstellt (kostet so um die 500 €).

Hoffen wir, dass die Prognose von "Hafenbahner" zutrifft
(übrigens: Herzlich willkommen, Axel!):

"Auch wird der Spur1 in den kommenden Jahren definitiv kein übertriebener Wertverlust zu bescheinigen sein, denn die Gemeinde wächst, wenn auch langsam, stetig an, und tatsächlich stoßen immer mehr Jüngere dazu. Witzigerweise werden aber auch immer mehr von kleineren Maßstäben zur Spur1 kommen, weil deren Sehkraft nachlässt."

Was uns Peter im vorstehenden Beitrag mit seinen Fotos zeigt, das ist genial:

Die Sommer-Modulanlage für den Garten.

Da könnte ich schon Gefallen dran finden, quasi als Zubehör zu meiner "Eisenbahn-Bude".
Sehr schöne Idee und gut gemacht!!

Viele Grüße!
Konny


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Sammelwut und die Folgen ...

#23 von Scio , 20.10.2011 20:07

Hallo -
in einem anderen Thread hier schreibt Peter/vt11.5. an meine Adresse:
Zitat:
"Apropos - was macht denn eigentlich Deine Anlage(nplanung)? Du hattest doch mal Teile von Al übernommen."
Zitat Ende.

Meine Antwort passt hier in diesen Thread, denn hier geht`s auch um "Sammelwut".
Und diese Sammelwut, ich oute mich insofern, hat Vor- und Nachteile.
Ich gehe mal davon aus, dass es anderen u. U. auch so ergeht.

Wenn Sammelwut sich konzentriert auf ein spezielles Thema, eine spezielle Nenngröße, dann ist dies schon mal ein ungeheurer Vorteil.
Vor allem für die Anlagenplanung und das zielgerichtete Basteln.

Bei mir ist es leider so, dass mein Interessenspektrum ziemlich groß ist. Das mag bei anderen auch so sein, doch sind die meist disziplinierter als ich und konzentrieren sich. Diese Disziplin fehlte mir bisher ...

Folge: Ich sammle verschiedene Nenngrößen und unterschiedliche Themen (Schwerpunkt ist Spur 1; aber auch 0m mit dem Thema "RhB"; und dann noch H0).
Im Bau befinden sich
a) eine DB-Spur-1-Anlage (relativ klein), b) ein 0m-Diorama mit Fahroption, c) ein DRG-/WWII-Hafen-Diorama mit Fahroption.
Von meinem Schwager Al übernahm ich vor dessen Auswanderung nach USA rd. 200 Modelle in 1:32 (ein Teil steht zum Verkauf).
U. a. das U-Boot von Andrea Miniatures gehört zu diesem Modell-Reservoir und bildet den Mittelpunkt für das DRG-Diorama.

Um auf die Frage zurückzukommen:
Meine Sammelwut und das etwas zu breite Interessenspektrum blockieren durchaus die Aktivitäten.
Man bastelt mal hier, mal da, aber bekommt im Ergebnis nichts oder nicht viel auf die Reihe - vor allem, wenn die Zeit dafür eher begrenzt ist
(wie stark beneide ich eigentlich freizeitbewusste Privatiers/Rentner, die morgens aufstehen, Brötchen holen und dann gleich den Regler oder die Säge bedienen ....).
War diese Woche "mal eben so zwischendurch" nach Frankfurt hin- und zurück, um zwei rare 0m-Modelle abzuholen.
650 km und ein paar Stunden auf der Bahn. Irgendwie ertappt man sich dann und fragt: "Ist das normal?"
Meine Frau hat dazu auch eine durchaus differenzierte Meinung ......

Moral von der Geschichte ist:

Mit relativ wenig Modellen einer Nenngröße sollte man zufrieden sein,
nicht jede Neuheit kaufen, dann bekommt man am ehesten finanziell, zeitlich und modellbahnerisch was "auf die Reihe".
Sammelwut blockiert - ich hab`s erlebt bzw. erlebe es, bin aber auf dem Weg der Besserung ...
und irgendwann wird eines der Dioramen/Anlagenteile bei mir auch fertig; ich "fürchte" aber, es wird zunächst das 0m-Diorama sein....
Viele Grüße!
Konny


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RE: Sammelwut und die Folgen ...

#24 von vt11.5 , 21.10.2011 10:38

Ja ja Konny,

wem erzählst Du das alles....

Mir ist es aber tatsächlich gelungen meine Begehrlichkeiten zu steuern (jedenfalls seit den letzten 10, 15 Jahren) - allerdings gezwungenermaßen... Und ich habe fest gestellt: es geht auch! Ist zwar manchmal schwer, aber man gewöhnt sich dran. Allerdings - wenn ich könnte wie ich wollte, nun, dann würde es böse für den Platz im Haus aussehen.
Meine "Sammelwut" startete vor vielen Jahren mit der Spur N. Hunderte von Loks und Waggons ruhen (immer noch) sanft in ihren Schachteln und Kartönchen. Zum Großteil noch nicht einmal ausgepackt... Nur gekuckt, gekauft, weggepackt. Die angefangene Anlage schlummert seit Jahrzehnten auf dem Boden.
Aber das ich meine "Sammelwut" überwunden habe beweist der Umstand, das ich einen Teil meines 5"-Fuhrparks inzwischen tatsächlich verkauft habe! Hätte mir das vor 20 Jahren eine Wahrsagerin aus der Hand gelesen - ich hätte ihr empfohlen ihre Kugel zu zertrümmern und ihre restlichen Utensilien in den Müll zu werfen.
Also so kann es gehen, und anfangs hatte ich tatsächlich das Gefühl jetzt kann man sich auch endlich voll auf die "1" konzentrieren. Nur dann sollte ich keinen Computer und keinen Fotoapparat haben...

Es kommt eben immer was als Entschuldigung dazwischen. Aber diesen Winter - ja, genau diesen Winter, da geht es (wieder einmal) richtig los. (Und ich weiss, das ich diese Zeilen heute in einem Jahr wieder schreiben würde...)

So ist es eben, so ist der Mensch. Er hat heute einfach zu viele Möglichkeiten. Die Zeit der Beschränkung ist für viele vorbei und keiner weiss was er eigentlich richtig machen soll. Es gibt zu viel Alternativen und es erinnert mich immer wieder an die Kinder früher und heute. Früher hatten wir kaum Spielzeug und haben uns stundenlang mit ein und dem selben Spielzeug beschäftigt. Heutzutage sind die Kinderzimmer voll mit Spielzeug und man wird kaum noch Kinder erleben, die sich - wie wir - längere Zeit mit einem Spielzeug beschäftigen. Eine Begründung für mich, weshalb die Jugendlichen im Schul- und Arbeitsleben oftmals nicht in der Lage sind konzentriert zu arbeiten.

So, ein Glück das wir hier im "Nebengleis" sind. Sonst müsste ich mir bestätigen: Thema verfehlt!

Viel Spaß beim Weitersammeln wünscht Dir, lieber Konny und allen Anderen

Peter


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RE: Sammelwut und Wert der Eins

#25 von Scio , 23.10.2011 19:39

Sehr interessant, lieber Peter, da sehe ich Parallelen. Möglicherweise auch andere Eins-Leser!?

ZITAT: Meine "Sammelwut" startete vor vielen Jahren mit der Spur N. Hunderte von Loks und Waggons ruhen (immer noch) sanft in ihren Schachteln und Kartönchen. Zum Großteil noch nicht einmal ausgepackt... Nur geguckt, gekauft, weggepackt. ZITAT ENDE.

Also, das ist zwar zum Schmunzeln, aber das kenne ich zur Genüge. Sowohl Spur-1-Modelle als auch (vor allem) H0-Modelle schlummern bei mir ebenfalls teils in Kartons. Denn der Sammelwütige ist durchweg auch ein "Schnäppchenjäger", der meint, irgendwas zu verpassen, wenn er nicht in einer speziellen Situation (z. B. auf einer Messe oder bei einem ebay-Angebot) kräftig zulangt.
Ergebnis: "Nur geguckt, gekauft, weggepackt."

Sehr treffend auch Deine Analyse: "Es gibt zu viel Alternativen und es erinnert mich immer wieder an die Kinder früher und heute. Früher hatten wir kaum Spielzeug und haben uns stundenlang mit ein und dem selben Spielzeug beschäftigt."

Tja, so war es - und unzufrieden waren wir deshalb auch nicht. Im Gegenteil. Ich bastelte z. B. aus einer Zigarrenkiste meines Großvaters meinen ersten Lokschuppen für eine Fleischmann-BR-80 in H0 ... und war "happy".

Aber noch zu einem anderen Aspekt, der auch zu diesem Diskussions-Thread hier gehört, nämlich "Wert" der Modelle, möchte ich noch kurz mein "Gefühl" wiedergeben.
Da ich seit einiger Zeit privat über verschiedene Plattformen und Börsen neuwertige eigene und auch Modelle meines Schwagers verkaufe, bekam ich einen Einblick in den Markt-"Wert" .

Und da muss ich sagen, dass (mindestens gefühlt, also nicht statistisch exakt belegbar) der Modellwert bei Spur 1 m. E. doch rapide abgenommen hat. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren.

Und zwar nicht nur - was allgemein bekannt zu sein scheint - bei Märklin-Modellen, sondern auch bei Hübner-, KISS- und KM1-Modellen.
Ich führe das zurück auf ein vergleichsweise großes Angebot neuwertiger Second-Hand-Modelle und auf
eine gewisse "Knipprigkeit" ( das ist rheinisch und bedeutet: übertriebene Sparsamkeit) gerade auch durch die Bindung finanzieller Mittel der Einser für etliche Vorbestellungen.

Denn so viel vorzubestellen wie in den vergangenen zwei Jahren und aktuell - das gab`s bei der Eins noch nie. Insofern meine ich, dass die Second-Hand-Nachfrage bei Spur-1 preislich auf dem bisher niedrigsten Niveau angesiedelt ist.

Viele Grüße!
Konny


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RE: Sammelwut und Wert der Eins

#26 von Scio , 15.11.2012 10:46

Hallo -
ich grub diesen Thread hier mal wieder aus, denn er hat doch auch einen tiefgründigen aktuellen Bezug. Hatte gestern zwei interessante Gespräche mit Insidern.
Wenn ich an die "Neuorientierung" bei KISS denke, muss man auch einmal (wieder) versuchen, in die Zukunft zu schauen. Es werden nach einigen Jahren jetzt voraussichtlich - meiner Meinung nach - nur noch sehr wenige Spur-1-Hersteller überleben.
Grund: Die Nachfrage wird (altersbedingt) enorm sinken. Schon heute sind bei hochpreisigen Modellen nur noch kleine 1-Auflagen absetzbar von 50 bis 200 Stück.
Und der Marktwert unserer Modelle wird rapide abnehmen - eine gewaltige Schwemme an 1-Second-Hand-Modellen kommt in 10 Jahren - spätestens. Der Modellwert wird von Fachleuten dann auf nur noch maximal 1/3 geschätzt. Loks, die heute 3.000 € kosten, werden mit Glück dann nur noch für 1.000 € absetzbar sein.
Dennoch: Wir kaufen uns heute die Modelle, um j e t z t damit Freude zu haben - und nicht als Kapitalanlage oder Erbmasse.

Aber, etwas Nachdenklichkeit schadet nicht .....

Viele Grüße!
Konny



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RE: Sammelwut und Wert der Eins

#27 von vt11.5 , 16.11.2012 15:32

Tja Konny - das ist es:

diese (teilweise) herrlichen Modelle kaufen wir für uns!!! Wer von uns macht sich denn Gedanken darüber was die Dinger in 5, 10 oder 20 Jahren noch für einen Wert haben? Juckt mich überhaupt nicht! Zu diesem Zeitpunkt haben sie (wahrscheinlich) nicht mal mehr Wert für uns...
Und wer absolut nur auf Wertvermehrung aus ist, ist
a) kein Modellbahner und
b) kein Marktkenner - also angeschmiert!!!

Vorkriegsmodelle haben doch heute nur diese Wertsteigerung erfahren, da eine schon geringe Auflage durch das Kriegsgeschehen weiter dezimiert wurde. Wenn wir uns dagegen anschauen was in der Nachkriegszeit bis heute produziert wird - das sind (z.T.) Auflagen die zum erheblichen Teil noch Generationen überleben werden.

Sicherlich gibt es auch hier die sog. "Raritäten", die mangels ausreichendem Interesses nur in einer kleinen Serie aufgelegt wurden. Aber auch das drückt irgendwann immer wieder auf den Markt. Die menschliche Lebenserwartung und das Desinteresse sowie die Unkenntnis vieler Erben sorgt schon dafür. Ein Eldorado für "Schnäppchenjäger" - nur man muss auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein...

Also - geniessen wir unsere Spiel- und Modellbahnleidenschaft!

In diesem Sinne grüßt Peter

Apropos - meine Meinung!


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