Der Bau der amerikanischen Kriegslokomotive S 160
im Masstab 1: 32
Der Grund ,dass ich ausgerechnet auf diese Loktype kam, war der, dass ein Bekannter mir mehrere Dampflokradsätze besorgte, welche einen Durchmesser von 46 mm hatten. Dann ging die Suche los und bei der S160 hat es gepasst.Die Lok hat außerdem schwarz lackierte Räder so dass auch die etwas gerinere Speichenzahl der Spur 2-Radsätze nicht auffällt.
Des weiteren gibt es bei der Lok einen gewaltigen geschichts-historischen Hintergrund, den es so in dieser Form noch nicht gab und welcher zu Diskussionen anregt und ein entsprechender Zug(Themenzug) wird parallel zum Bau der S 160 auch noch konzipiert.
Ausserdem: Es soll hier kein hochwertiges,nietenzählergerechtes Objekt auf das Gleis gestellt werden. Die Lok soll in etwa so aussehen wie das Original.
An Feingussteilen wurden nur die Luftpumpe und die Aufstiege vorn an der Pufferbohle verwendet.
Die Bauzeit zog sich etwa über ein Jahr hin.Materialkosten für das was die Bastelkiste nicht hergab: ca. 120 Euro. 4 handbediente Fräsmaschinen und eine Myford Super 7 _Drehbank sind schon länger vorhanden und werden für so ein Projekt natürlich eingesetzt.
Die Erfahrungen , welche man mit so einem Dampflokprojekt-Projekt sammelt sind jedoch ganz enorm,vor allem fliessen sie gleich bei der nächsten Lok mit ein ,Fehler die man einmal gemacht hat, macht man ein zweites Mal hoffentlich nicht mehr.
Die Bauweise ist fast ganz aus Messing,bis auf wenige Teile z. B.den langgezogenen Dom.
Hilfsteile die man nicht sieht und kleine Detailierungsteile zum Ankleben mit Sekundenkleber
sind aus Kunststoff.
Der Rahmen besteht aus 3 mm Barren, die Zylinder sind aus Aluklötzen, gefräst und rundgefeilt.DIe Kuppelräder welche ich verwende stammen wie schon gesagt aus dem
2m-Bereich(LGB),deswegen muss der 3 mm hohe Spurkranz auf ca. 2mm abgedreht werden.
Noch was Grundsätzliches: Da wir hier eine ungefederte Lok vorliegen haben(ähnlich Br.55 von Märklin), sollte man keine Experimente in Richtung Fine Scale-Räder unternehmen, sie könnten schiefgehen.
Eine Lok in Fine Scale -Ausführung sollte unbedingt ein gefedertes oder noch besser ein gelenkiges Fahrwerk haben,dabei darf ruhig die letzte Achse eines 3-oder 4-Kupplers fest im Rahmen gelagert sein(auch wegen des Antriebes). Durch die Gelenkigkeit wird eine
3-Punktlagerung erzeugt, so dass alle Räder der Lok mit Druck belastet sind und auch bei kleiner Spurkranzhöhe die Fahrsicherheit gewährleistet wird.
Der Kessel ist im vorderen und mittleren Bereich zylindrisch,im Bereich der Feuerbüchse ist er in der Höhe zum Führerhaus hin etwas eingezogen,das habe ich nicht nachgebildet.
Dagegen die seitliche Ausweitung ist angedeutet. Dies hat beim grossen Vorbild den den Sinn, eine grosse Rostoberfläche und viel Kesselleistung zu bekommen.Bei südafrikanischen Loks z.B. der 15 F sieht man das ganz extrem.Hier erreicht der ausgeweitete Stehkessel fast an die Breite des Führerhauses(!).
Der Antrieb meiner Lok geht auf die letzte Kuppelachse welche schon ein Kunststoffzahnrad (Schneckenrad) mit 35 Zähnen aufweist. Der Bühlermotor mit der Schnecke (von LGB) liegt nur auf dem Schneckenrad auf ,hinten ist er über den Rahmenverbinder fixiert. Also wird vorn über dem Motorlagerschild nochmal ein Querbügel angebracht damit der Motor nicht nach oben aus der Verzahnung kann. Dies ist ein einfacher Lokantrieb.Der Fahrbetrieb wird zeigen wie sich das bewährt.
Radschleifer zur Schienenstromabnahme sind nicht vorgesehen da die Lok mit Akku, Regler und Fernsteuerung betrieben werden soll.Es muss aber kontrolliert werden, dass auf digitalem Gleis kein Kurzschluss verursacht wird.
Als Bauzeichnung habe ich die Skizze aus LOK MAGAZIN 1/1980 verwendet, hochkopiert auf 1:32, und von dort dann die Masse abgenommen.Von wichtigen Teilen ,wie die Rahmenwangen empfiehlt es sich aber eine separate Skizze anzufertigen.Noch ein wichtiger Tip für diese und ähnliche Loks : Der Vorbildradstand ist sehr eng,deswegen muss bei der Modellok der Radstand etwas grösser gewählt werden, sonst schleifen die Spurkränze aneinander.
Ausserdem ist genügend Freiraum für das Ausschwenken der Vorlaufachse einzuplanen,abhängig auch vom Mindestradius welchen man fahren möchte.
So , das wär's fürs Erste mit der kleinen Einführung in den Modellok-Bau, für die Beschreibung des Tenders und die Komplettierung der Lok melde ich mich
demnächst wieder.
Viele Grüsse Hans-Peter