H i n w e i s:
Folgender Beitrag wurde aus dem "alten Forum"
bzw. aus meinem abgespeicherten Archiv hier
eingefügt; leider wurden die Fotos teils durch die Formatierung
hier in diesem Forum rechts abgeschnitten.
Al
"......
..... die Schürzenwagen der DRG
sollen hier noch zur Komplettierung der
MÄRKLIN-Schürzenwagen-Kollektion
mit Fotos vorgestellt werden.
(DB siehe hier:
http://www.einsforum.de/topic,468,-schue...nfo-thread.html,
http://www.einsforum.de/topic,461,-schue...nfo-thread.html,
http://www.einsforum.de/topic,429,-schue...nfo-thread.html)
Nachfolgend die Modelle der DRG (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft – bis 1945).
Vorbilder:
Epoche-II-Schnellzugwagen BC4ü-39 der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG). 2. und 3. Klasse. Drehgestelle Bauart Görlitz (Modell in Spur 1: Märklin 58121).
Epoche-II-Schnellzugwagen C4ü-38 der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG). 3. Klasse. Drehgestelle Bauart Görlitz (Modell in Spur 1: Märklin 58122).
Nicht nur bei den Lokomotiven arbeiteten in den dreißiger Jahren Reichsbahn und Industrie an der Verbesserung der Aerodynamik. Auch die Schnellzugwagen sollten windschnittigere Formen erhalten. Damit wollte die Reichsbahn vor allem die Reisegeschwindigkeiten erhöhen. Zudem wollte man Kohle- und Wasserverbrauch reduzieren. Besonders deutlich zeigten sich die Neuerungen an den Wagenenden. Dort reichten die Seitenwände bis auf 150 mm an die Puffer heran. Die Türen waren ferner nicht mehr eingezogen, sondern lagen mit der Seitenwand in einer Ebene. Seitenwandschürzen, die den oberen Bereich der Drehgestelle abdeckten, gaben der Wagenfamilie den Namen: «Schürzenwagen». Der zusätzlichen Ausrüstung wegen wuchs das Gewicht der ersten Bauart gegenüber dem technisch gleichen Einheitswagen um rund eine Tonne. Wie von anderen Konstruktionen entstanden verschiedene Bauarten. Als Erstes erhielt die Reichsbahn Schürzenwagen der 3. Klasse. Sie verfügten über neun Abteile, boten also 72 Reisenden Platz. Nach der Abschaffung der 3. Wagenklasse fuhren sie bei der Bundesbahn als 2.-Klasse-Wagen, ehe sie den modernen 26,4-m-Fahrzeugen weichen mussten.
Modelle:
58121:
58122:
(Fotos Copyright by Märklin; hier urheberrechtlich zulässig als Ergänzung der Modellvorstellung abgedruckt)
Die MÄRKLIN Art. 58121 + 58122 waren zuerst 2005 als Neuheiten im Handel; sind z. Zt. nicht mehr in Produktion und über den Handel nur noch sehr selten zu beziehen.
Preise liegen um 350 bis 400 Euro je Modell.
Beschreibung:
Gute Verpackung:
Zurüstteile, u. a. vorbildgerechte Schraubenkupplungen:
Vierachsige Abteilwagen mit detaillierter Einrichtung.
Eingebaute Innenbeleuchtung.
Gut funktionierende Stromabnahme:
Mit angesetzten Lüftern und Schlusssignal-Haltern.
Wagenübergänge mit Faltenbälgen und Aufstiegsleitern.
Kupplungen in Kurzkupplungskulisse geführt:
Befahrbarer Mindestradius 1020 mm.
Maßstabsgerechte Länge über Puffer 66,3 cm.
Nachbildung der Bremsanlage:
Bedruckung sehr gut ausgeführt, hier der Reichsadler (da Hakenkreuzabbildungen in Deutschland verboten sind, hat man den Platz recht gut mit kleinen Quadraten ausgefüllt:
Fotos mit Epoche-II-DRG-Stellproben (Diesel-Lok WR 340 = die grüne Märklin V 36) vor einem Wehrmachtstransportzug:
Fazit:
Von der Detaillierung einschl. Lackierung und den Laufeigenschaften her tolle MÄRKLIN-Modelle,
die ihren Preis wert sind!
Grüße!
Al
Hi, weil nachgefragt wurde, dies hier zur Ergänzung:
Die auf den Fotos zusehenden verladenen Militärmodelle sind exakt Maßstab 1:32, und zwar
a) auf dem vierachsigen Schwerlasttransportwaggon ein Wehrmachts-Sturmgeschütz der Gattung III, Ausführung G (Hersteller: Forces of valor),
b) auf dem Flachwagen ein Opel-Blitz-Halbkettenfahrzeug «Maultier»
(Bausatzvorstellung siehe hier: http://www.einsforum.de/topic,388,-bausa...ot-sdr-kfz.html).
Die Figuren sind ebenfalls 1:32, und zwar Hersteller Forces of valor und Atlas.
....... im Vergleich zur Fachliteratur über Loks sind tatsächlich relativ wenig Bücher über anderes Rollmaterail auf dem Markt. Das wird an der mangelnden Nachfrage liegen, denn Lok-Porträts sind für viele interessanter und verkaufen sich besser.
Dennoch finde auch ich, dass Technik, Einsatz und Historie der unterschiedlichen Wagengattungen mit zum Gesamtbild zählen, dass (vorbildorienierte) Eisenbahn-Modell-Liebhaber von Modellen haben sollten.
Was nun die Schürzenwagen betrifft, wird damit eine Bauserie von D-Zugwagen bezeichnet, die zwischen 1936 und 1951 teils mit Modifikationen verwendet wurden. Schürzenwagen wurden kosntruktiv windschnittig gestaltet, um die Zuggeschwindigkeit zu erhöhen. Die seitliche « Schürze » am Langträger, die alle Aggregate unter dem Waggonboden windschlüpfig verkleidete, gab diesem Wagentyp den Namen.
Durch Kriegseinwirkungen wurden etliche Schürzenwagen zerstört.
Die noch einigermaßen verwendungsfähigen Schürzenwagen kamen nach dem 2. Weltkrieg zur DB, zur DR (= Reichsbahn der DDR), aber auch nach Österreich zur ÖBB und in verschiedene andere europäische Regionen.
Man stellte in Deutschland im Jahre 1951 unter der Bezeichnung C4üwe-50/38 noch zehn unveränderte Nachbauten des DRG-Schürzenwagens dritter Wagenklasse in Dienst.
Die DB setzte ab 1951 einen Teil der ehemaligen DRG-Schürzenwagen im neu geschaffenen Rheingold-Express bis 1962 ein. Dafür erhielten die Wagen einen blauen Außenlack mit weißen Zierstreifen. Der restliche Wagenpark fuhr in normalen Schnell- und Eilzugverkehr.
Besonders die AB-Wagen wurden auch als gemischtklassige Wagen in sonst aus Silberlingen oder anderen modernen Bauarten bestehenden Zuggarnituren bis in die späten 1970er Jahre für Eilzüge verwendet. Die letzten Schürzenwagen wurden (als Militärzugwaggons) 1984 ausgemustert. Ein paar baute man um zu Bauzugwagen.
Also, im Wesentlichen waren es ehemalige DRG-Waggons (von zehn Nachbauten abgesehen – siehe oben), die bei der DB verwendet wurden.
Grüße!
Al